Containerterminal Osnabrück: Partner statt Konkurrent

Im Stadthafen Osnabrück entsteht ein neues Eisenbahn-Containerterminal. Nach einigen Schwierigkeiten und Planänderungen sind erste Ausschreibungen nun angelaufen.

Mittlerweile wurden zwei Gesellschaften gegründet. An der Terminalbesitzgesellschaft sind neben anderen Partnern die Stadtwerke Osnabrück und die Stadtwerke Dortmund beteiligt. Die Betreibergesellschaft Containerterminal Osnabrück (CTO) steht den Angaben zufolge zwar schon im Handelsregister, unklar ist aber noch die Frage nach dem Betreiber und Hauptgesellschafter der Anlage. Dafür gab es nun eine europaweite Ausschreibung. Erst wenn der Betreiber feststehe, werde mit dem Bau begonnen.

Das Land Niedersachsen hat mit seiner Verordnung über das Landes-Raumordnungsprogramm gesetzlich vorgegeben, dass Osnabrück im Zusammenspiel mit Bohmte zu sehen ist. Dabei kommt Osnabrück dieser gesetzlichen Vorgabe mit dem Terminal Straße-Schiene und Bohmte mit dem Terminal Straße-Wasser nach (zusammen trimodal). Sozusagen ein Hafen mit zwei Standorten. Osnabrück und Bohmte werden immer gemeinsam genannt.

Was will das Land Niedersachsen mit dieser Verordnung?

Der Wirtschaftsstandort Osnabrück/Bohmte ist vom Land zum vorrangigen Güterverkehrszentrum erklärt worden (Anlage 1, Nr. 4.1.1 Entwicklung der technischen Infrastruktur, Logistik). Hierzu sind die Standorte als Vorranggebiete für landesbedeutsame Binnenhäfen festgelegt worden (Anlage 1, Nr. 4.1.4 Schifffahrt, Häfen). Zur Stärkung der logistischen Potenziale Niedersachsens soll die Logistikregion Osnabrück/Bohmte entwickelt und deren logistische Knoten gestärkt werden.

Diese Landesvorgabe wird sowohl in Osnabrück, als auch in Bohmte selbstverständlich berücksichtigt. Es wurden daher für die jeweiligen Potenzialanalysen auch nur Unternehmen befragt, die nicht in den Potenzialanalysen des anderen Standortes auftauchen. Eine Doppelzählung von Potenzialen ist damit ausgeschlossen. Die HWL sieht das Containerterminal in Osnabrück nicht als Konkurrenz, sondern als Partner. Auch wurde insgesamt bei den Potenzialanalysen berücksichtigt, dass es ein zweites Terminal gibt. Insofern entstehen keine Nachteile durch den früheren Baubeginn in Osnabrück.

Ziel beider Standorte ist es, Güter von der Straße auf die Wasserstraße oder Schiene zu bringen, die Umwelt zu entlasten und Unternehmen eine nachhaltige Transportoption zu bieten.

Landes-Raumordnungsprogramm