Baustart des Containerterminals Osnabrück

Anfang April haben die Bauarbeiten für das neue Containerterminal am Osnabrücker Hafen begonnen – ein Kooperationsprojekt der Osnabrücker und Dortmunder Stadtwerke. Über das Terminal sollen später bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr von der Straße auf die Schiene umgeschlagen werden.

Die Anlage auf der insgesamt rund 9,5 Hektar großen Fläche des ehemaligen Geländes der Winkelhausenkaserne soll im Sommer 2021 fertiggestellt sein. 

 „Wir sind sehr froh, dass es nun auch sichtbar losgeht“, sagt der Osnabrücker Stadtwerke-Vorstand Dr. Stephan Rolfes. „Auch wenn wir aufgrund der derzeitigen Situation auf das obligatorische Spatenstich-Foto verzichten müssen.“ Der Baubeginn sei ein Meilenstein für eines der zentralen Infrastruktur- und Logistikprojekte für die gesamte Region. „Schließlich wird für das Osnabrücker Land eine deutliche Zunahme der Ladeverkehre erwartet.“ Diese können über die neue Anlage künftig auf die Schiene verlagert werden. Osnabrück sei seit jeher – auch dank der verkehrlich günstigen Lage – ein wichtiges Logistikdrehkreuz, das mit dem neuen Terminal an Bedeutung zunehmen werde.

Güterströme wachsen an

„Wir versprechen uns viel von dem neuen Terminal und sehen hier wertvolle Synergien und Nutzungspotentiale, die auch die Wettbewerbsfähigkeit des Dortmunder Logistik-Standorts stärken. Insofern hat dieses Projekt eine besondere strategische Bedeutung für uns“, betont Hubert Jung, Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21. Die Dortmunder Stadtwerke sind Hauptgesellschafter der TBOS (Terminalbesitzgesellschaft Osnabrück) und haben bereits am Dortmunder Hafen eine Umschlaganlage für den kombinierten Verkehr gebaut. „Das Terminal in Osnabrück bietet die Chance, die Containerverkehre beider Standorte sinnvoll miteinander zu koppeln und so die zunehmenden Güterströme besser zu steuern.“ Jung hat hier insbesondere die sogenannte „neue Seidenstraße“ im Blick, die Schienenverbindung nach China. „Hier erwarten wir viele neue Impulse und Entwicklungsmöglichkeiten.“

22 Millionen Euro Förderung

Auf rund 29 Millionen Euro beläuft sich das Gesamtinvest in die KV-Anlage (kombinierter Ladeverkehr). Im Rahmen der Förderung für Anlagen des kombinierten Verkehrs beteiligt sich das Bundesverkehrsministerium daran mit rund 80 Prozent. Gebaut werden vier parallele Umschlaggleise mit einer Länge von jeweils 710 Metern, bis zu acht Containerabstellspuren und zwei Schienenportalkräne. Auf einer Nebenfläche werden u.a. zwei weitere nicht kranbare Umschlaggleise mit einer Länge von jeweils 290 Metern entstehen. Im Sommer 2021 soll die Anlage fertiggestellt sein.

Betreiberauswahlverfahren läuft

Parallel läuft das Auswahlverfahren für den künftigen Betrieb des Terminals an. Die neue Betreibergesellschaft Containerterminal Osnabrück (CTO) wird nach der Fertigstellung der Anlage den Betrieb aufnehmen. „Bis dahin steht aber der sicherlich teils spektakuläre Bau im Fokus“, so TBOS-Geschäftsführerin Kristina Rummeld. Allein die beiden Portalkräne werden jeweils rund 50 Meter Breite und mehr als 40 Meter Höhe messen. „Die neue Anlage am Hafen wird das Osnabrücker Stadtbild daher sicherlich prägen“, ist Co-Geschäftsführer Marcel Haselof überzeugt.

Hintergrund: TBOS GmbH & Co. KG

Die Terminalbesitzgesellschaft OS (TBOS) ist Bauherr des neuen Containerterminals am Hafen Osnabrück. Gesellschafter sind die DSW21 (49 Prozent) und die Stadtwerke Osnabrück (25 Prozent), die restlichen 26 Prozent der Anteile halten Osnabrücker Spediteure.